Alkohol und Gesundheit – warum weniger besser ist
Das Feierabendbier oder der Verdauungsschnaps: Wie unschädlich ist das alles wirklich? Und wie wirken sich schon geringe Mengen Alkohol auf den Körper aus? Hier zeigen wir Ihnen, welche oft unterschätzten Auswirkungen Alkohol auf die Gesundheit hat.
Wenig oder kein Alkohol ist gut für den Körper
Wenig oder kein Alkohol ist gut für den Körper
Wie viel Alkohol ist für die Gesundheit zu viel?
Am besten ist es natürlich, gar keinen Alkohol zu trinken. Wenn, nur ganz wenig. Alkoholkonsum ist immer riskant, da er das Risiko für diverse Krankheiten deutlich erhöht. Frauen sollten daher täglich nicht mehr als 12 g reinen Alkohol trinken, Männer nicht mehr als 24 g. An mindestens zwei bis drei Tagen pro Woche sollten Sie ganz auf Alkohol verzichten.
Zur leichteren Vorstellung: 10 g reiner Alkohol sind zum Beispiel in 0,2 l Bier, 0,1 l Wein oder Sekt oder 2×2 cl Likör oder Schnaps enthalten.
Auswirkungen von Alkohol auf die Gesundheit
Jeder fünfte Mann und fast jede sechste Frau trinken zu viel. Dabei ist Alkohol für über 200 Krankheiten mitverantwortlich. Deswegen schauen wir uns hier genauer an, wie sich Alkohol auf die Gesundheit auswirkt.
Risiken und Folgen von Alkohol – oft unterschätzt
Oft denkt man bei den Gefahren von Alkohol an die Abhängigkeit. Doch auch abgesehen davon hat Alkohol gesundheitsschädliche Auswirkungen. Viele Krankheiten entstehen durch Alkohol und die Lebenserwartung wird durch einen hohen oder regelmäßigen Konsum verkürzt. Dafür muss man nicht abhängig sein. Das wird leider oft vergessen und unterschätzt. 74.000 Menschen pro Jahr oder alle 7 Minuten stirbt ein Mensch an Alkoholkonsum oder dem Mix von Alkohol und Tabak.
Schädigungen der Leber und Bauchspeicheldrüse
Unsere Leber muss den konsumierten Alkohol wieder abbauen. Da sie sehr empfindlich ist, nimmt sie durch Alkohol oft Schaden. Dazu gehören Leberschwellungen, -verfettungen, -schrumpfungen und Leberkrebs. Oft bleiben sie lange Zeit unbemerkt, da sie zunächst keine Schmerzen verursachen. Dabei wäre eine frühzeitige Behandlung besonders wichtig, um die Lebenserwartung nicht zu verkürzen.
Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist hingegen ziemlich schmerzhaft.
Das Erkrankungsrisiko für eine Leberzirrhose für Männer ist bereits um das 6-fache erhöht, wenn sie täglich mehr als 3 Gläser Bier oder Wein trinken. Bei mehr als 5 Gläsern ist es bereits das 50-fache. Da Frauen langsamer Alkohol abbauen, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Lebererkrankung bei ihnen noch einmal höher.
Erhöhtes Krebsrisiko
Alkohol gehört zu den 10 Stoffen, die am häufigsten Krebs auslösen. Besonders betroffen vom Krebs durch Alkohol sind Mund, Rachen, Speiseröhre, Dickdarm und die Brustdrüse. Schon gemäßigter Alkoholkonsum erhöht bei Frauen das Brustkrebsrisiko. Bei einer Krankheits- oder Familienvorgeschichte mit Krebs sollten Sie Alkohol unbedingt meiden.
Zerstörung von Magen und Darm
Mehr als 3 Gläser Bier oder Wein können bereits die Magenschleimhaut entzünden oder die Schleimhaut im Dünndarm schädigen. Das führt zu Blutungen und einem Verlust der Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe wie Vitamine und dadurch zu Mangelerscheinungen.
Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und Schlaganfall
Hoher Blutdruck, Herzerkrankungen und Schlaganfall: Alkoholtrinkende haben doppelt so oft hohen Blutdruck, der oft nicht mehr behandelbar ist. Dadurch ist auch das Risiko für einen Schlaganfall deutlich erhöht. Auch Herzrhythmusstörungen und Herzmuskelentzündungen sind häufig.
Persönlichkeitsveränderung und Gehirnschäden
Doch nicht nur der Körper, auch das Gehirn wird durch Alkohol angegriffen. Bei einem Rausch werden Millionen von Gehirnzellen zerstört. Darunter leidet mit der Zeit die Intelligenz. Auch die Persönlichkeit ändert sich durch die Schäden am Gehirn. Unzuverlässigkeit, Reizbarkeit, Depressionen und Eifersucht gehen häufig mit Alkoholerkrankungen einher.
Hormonelle Veränderungen
Alkohol hat einen direkten Einfluss auf die Produktion der Sexualhormone. Bei Männern hat das unter anderem Impotenz, Hodenschrumpfung oder eine Schädigung des Samens zur Folge. Schon ein moderater Konsum beeinträchtigt die Spermienqualität. Bei Männern, die in der Vorwoche 5 Flaschen Bier getrunken hatten, war die Qualität am schlechtesten. Besonders junge Männer sollten also daran denken, dass anscheinend harmlose Gewohnheiten wie das Feierabendbier ihre Fruchtbarkeit und spätere Lebensqualität stark beeinflussen können. Bei Frauen kann es zu Zyklusstörungen, ebenfalls zu verminderter Fruchtbarkeit oder dem vorzeitigen Einsetzen der Wechseljahre kommen.
Gewichtszunahme
Der Bierbauch heißt nicht umsonst so. Denn Alkohol ist kalorienreich, ohne satt zu machen oder wichtige Nährstoffe zu liefern. Diese leeren Kalorien bringen dem Körper also nichts, außer zusätzliche Fettpolster. Auch die Diabetes Gefahr wird durch Alkohol erhöht.
Schlechtes Immunsystem
Das Immunsystem wird durch Alkohol geschwächt und dadurch anfälliger für Krankheiten. Besonders in der Erkältungs- oder Grippesaison haben Viren dann ein leichteres Spiel.
Äußeres Erscheinungsbild wird verschlechtert
Neben der ungewollten Gewichtszunahme sieht man Alkoholkonsum auch der Haut an. Diese wird teigig und aufgedunsen. Das Erscheinungsbild ist dadurch weitaus weniger attraktiv.
Äußeres Erscheinungsbild wird verschlechtert
Zur leichteren Übersicht haben wir hier nochmal die wichtigsten gesundheitlichen Risiken von Alkohol zusammengestellt:
- Nervenentzündung
- Nervenzellen sterben ab
- Magenschleimhautentzündung
- Erhöhtes Krebsrisiko im Enddarm
- Stoffwechselstörungen
- Hautveränderungen
- Übergewicht
- Erhöhte Infektionsanfälligkeit
- Störungen der Potenz und des sexuellen Erlebens
- Erkrankungen der Muskulatur
- Leberschwellung
- Leberverfettung
- Leberschrumpfung
- Leberkrebs
- chronische und akute Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
- erhöhtes Krebsrisiko der Bauchspeicheldrüse
- erhöhtes Krebsrisiko der (weiblichen) Brustdrüse
- Herzrhythmusstörungen
- Herzmuskelentzündungen
- Bluthochdruck
- Erhöhtes Krebsrisiko von Mundhöhle, Kehlkopf, Rachenraum und Speiseröhre
- Hirnzellen sterben ab
- bleibende Gehirnschäden
- Verlust von Gedächtnis, Orientierungs- und Auffassungsfähigkeit
- Intelligenzverlust
- Persönlichkeitsveränderungen
- Schlaganfall
Schwangerschaft und Alkohol – hier gilt noch mehr Vorsicht
In der Schwangerschaft sollte gar kein Alkohol getrunken werden. Das gilt für jede Phase der Schwangerschaft und für jede Menge an Alkohol. Denn jeder Schluck geht durch den Blutkreislauf direkt in den Körper des Ungeborenen und hat dort die gleichen schädlichen Auswirkungen. Deswegen schaden schon die geringsten Mengen Alkohol dem Kind. Das kann viele Folgen habe, wie körperliche Missbildungen, eine Störung des Zentralnervensystems oder spätere Verhaltensstörungen des Kindes.
Meistens benötigen die so geborenen Kinder lebenslange Unterstützung, da sie durch die Beeinträchtigungen und Schädigungen nicht fähig sind, ihr Leben selbstständig zu bewältigen. Plant man eine Schwangerschaft, sollten beide Elternteile ihren Alkoholkonsum bereits einstellen, um gesunde Voraussetzungen für das Kind zu schaffen und die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung zu erhöhen.
Alkohol und Gesundheit auf einen Blick
Also: Alkohol birgt weitaus mehr Risiken als die Anhängigkeit. Auch Menschen mit moderatem Konsum, die nicht abhängig sind, spüren die negativen Auswirkungen von Alkohol oft deutlich. Auch zunächst harmlos erscheinender, gewohnheitsmäßiger Konsum wie das Feierabendbier, schadet der Gesundheit und birgt Risiken. Da Alkohol ein Zellgift ist und viele Krankheiten bedingt, gibt es keine unschädliche Menge. Für sich und für andere. Denn mit dem Konsum schadet man nicht nur sich selbst, sondern auch anderen, wie im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz oder durch häusliche Gewalt. Deswegen gilt: Weniger – oder sogar gar kein Alkohol – ist besser!
Sie wollen mehr Informationen zum Thema? Schauen Sie auf der Website der DHS vorbei. Hier gibt es Infomaterialien zum Download, Anlaufstellen und weiterführende Links.